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„Immer geht es nur einigermaßen, nichts geht auf” (Heiner Müller)

 

»Schwarze Figuren auf Stelzen skizzieren mit Schreibtafel und Schreibgriffel Orte deutscher Geschichte: Kunersdorf, Leuthen, Auschwitz, Stalingrad, Nürnberg, Königsberg, Linz, Habsburg, Leuna, Karl-Marx-Stadt, Treblinka, Wackersdorf, Berlin (Heiner Müller). Ein Computer hackt Börsenkurse und ein Kinderchor mit hellen Stimmen zersingt: „Gott erhalte, Gott beschütze, unsern Kaiser, unser Land" (Die Ursprungshymne der Deutschen) im Gegentakt: „Wills euch verraten, was ich euch lehre/Das ABC der deutschen Misere” aus Hofmeister, mit scharfer Stimme, gequäkt zu sprechen. Weit im Hintergrund: „Auferstanden aus Ruinen” vom Chor des Berliner Rundfunks gesungen - sehr alte Aufnahme.

Die Kantate ist eröffnet. Es folgt: Das Lied der Deutschen - Die Originalniederschrift. Variationen im Streichquartet - Poco adagio: cantabile. „Mit Füllstimmen schließlich ergänzt die Viola die zweite Variation, bis sich zum Schluss in Takt 19 alle Stimmen zum vierstimmigen homophonen Satz zusammenfinden. „Deutschland einig Vaterland” oder „Kommt die D-Mark, bleiben wir – kommt sie nicht, gehen wir zu ihr”. Im Kontrapunkt: „Auferstanden aus Ruinen” - Militärblaskapelle.

„Westlich Langemark brachen junge Regimenter unter dem Gesang „Deutschland, Deutschland über alles” gegen die erste Linie feindlicher Stellungen vor und nahmen sie” (Erklärung der deutschen Heeresleitung am 11. November 1914) // „Und jetzt singen sie das Deutschlandlied, „Deutschland, Deutschland über alles”, das Lied der Deutschen” - Originalkommentar, Siegerehrung WM-Bern. // „Von nun an und für eine lange Zeit/Wird es auf dieser Welt keine Sieger mehr geben, sondern nur noch besiegte“ (Fatzer, Brecht)

„Nach der Zustimmung des Ministerrates, wurden Text und Partitur unverzüglich dem Leiter des Berliner Rundfunkchores übergeben. Die Premiere war ein Erfolg. Der Chor musste die Hymne, begleitet von stürmischem Beifall, gleich noch einmal singen". „Auferstanden aus Ruinen” - Orchesterfassung.

Ich bin der Ponton zwischen Eiszeit und Kommune - Ich ist ein anderer.
Immer geht es nur einigermaßen, nichts geht auf!

Eine Boje markiert und sendet Signale, Signale aus einer Zeit, die immer schwerer greifbar ist. Als Sendeeinheit dient eine LED-Anzeige, die am Bojenbauch angebracht ist. Urban Art hat einige Fragen zur Anregung gestellt: Erinnern Sie sich noch, wo die Mauer stand? Haben Sie sie noch im Kopf? Lebten Sie schon in Berlin, als sie gebaut wurde? (2009, Künstlergruppe Urban Art)

Bis weit in die Neunziger war um die Ecke ein Graffito: »Die BRD war schlauer, das Geld ist jetzt die Mauer.« Es ist überpinselt. Kein Stein hält ewig.

Schlusston - lang - anhaltend «

 

Skizze für die Uraufführung der elektronischen Kantate:X„plusminusfünfeins” (zweihymnen | eine kantate)

 

 

 

Uraufführung der elektronischen Kantate:
„plusminusfünfeins” (zweihymnen | eine kantate) durch ewo2 - das kleine elektronische weltorchester

Dienstag - 06. Oktober 2009 „Lange Nacht der DDR-Literatur” in der jw-Laden-galerie, Berlin

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Kompositionen und Collagen: Christiane Schmied / Texte und Konzeption: Bernd Köhler

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hörprobe