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Das Straßenfest in der abrissbedrohten Werkssiedlung, der LKW vor dem krisengeschüttelten Metallbetrieb, Auge in Auge mit dem Naziaufmarsch am Ufer des Bodensees, das Meeting bei der attac-Sommerakademie. Die Auftrittsorte sind so ungewöhnlich wie die Combo selbst. Keyboard, elektronische Maschinen, Verstärker, Gitarren, Stimmen. Wenig Aufwand und schon gar keine Show, doch ein Programm, das Laune und Sinn macht. Mitreißend, einfühlsam und immer für Überraschungen gut.

Das kleine elektronische Weltorchester (ewo2) ist ein musikalisch-politisches Projekt, das seit rund 10 Jahren die Bewegungen und künstlerischen Randbereiche dieser Republik unterstützt und mit- gestaltet.

Koordinator und nicht nur sprachenergetischer Mittelpunkt ist Bernd Köhler, der in den siebziger Jahren unter seinem Spitznamen „Schlauch” manches Folk-Festival an den Rande des Wahnsinns trieb, wenn er sich auf der Bühne abarbeitete. „Nicht mit Steinen und Sturmmaske – seine Waffe war schärfer: Seine Gitarre und seine erbarmungslosen Texte waren bei Freunden beliebt und bei seinen Gegnern gefürchtet”, schreibt der antifa-Onlineshop. Daneben Hans Reffert, Gitarre spielendes Urgestein, immer auf der Suche nach dem finalen Riff und Christiane Schmied, von Beruf Cutterin/ Filmemacherin, die Elektronikspezialistin der Truppe. Schraubt, bastelt, kreiert schräge Loops und Sounds oder spielt eine wundersam schön-elektronische Gitarre. Und immer wieder mal ist auch Laurent Leroi mit von der Partie, der Ausnahme-Akkordeonist aus dem Elsass oder Christl Marley, assymetrischer Improvisator auf diversen Blasinstrumenten.

AVANTIPOPOLO1, war der programmatische Titel der ersten ewo2-CD mit live aufgenommenen Highlights aus 10 Jahren politisch-künstlerischem Engagement, Experiment und Spielfreude.

ELECTRONIC MUSIC TRIFFT HANNS EISLER ist das Motto der zweiten avantipopolo-CD, mit Neubearbeitungen von Klassikern wie den „Kommunarden” oder von „Oh Fallada, da du hangest” – Songs von Bertolt Brecht und Hanns Eisler. Dazu Historisches, wie „Bet und arbeit”, das „Heckerlied”, „Bella Ciao” oder „Chiffon Rouge”, das kämpferische Lied der Lothringischen Stahlarbeiter.

Mehr als bei den vorhergehenden Produktionen ist „avantipopolo2” kompositorisch von Christiane Schmied geprägt. Ganze Orchestersätze bringt die Elektronik-Spezialistin der Gruppe zum Klingen, z. B. bei „... in dieser Zeit”, einem Bernd Köhler-Song aus den frühen siebziger Jahren, der in der neuen Bearbeitung durch seine Verlorenheit und eine intelligente Mischung aus prätentiöser Monumentalität und feinen Melodielinien besticht.

ewo2 spielt für die Sache der Erkenntnis. Ihr Prinzip ist die Veränderung, ihre Musik kein Snack für Zwischendurch.

 

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cover: avanti popolo

KreativTon/JUMP UP Nr.015
EUR 12,50

 

Plattenbau/JUMP UP Nr.019
EUR 12,50 //
„Preis der deutschen Schallplatten- Kritik IV/2009

 

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Info und Bestellung über:
www.jump-up.de